Denkmalschutz und Photovoltaik - ein zukunftsfähiges Paar

Denkmalgeschütztes Haus in Fürschwendi mit einer LEVEL PV-Anlage

Im Mai 2024 wurde das denkmalgeschützte Haus in Fürschwendi, Eggersriet (SG), mit einer massgeschneiderten LEVEL Indach-Solaranlage von Megasol ausgestattet – ein Durchbruch nach sieben Jahren intensiver Verhandlungen mit dem Denkmalschutz des Kantons St. Gallen. Dank der engen Zusammenarbeit zwischen der Installationsfirma und Megasol konnte eine Lösung entwickelt werden, die sowohl die Gemeinde als auch den kantonalen Denkmalschutz überzeugte. Dieses Projekt setzt einen neuen Standard und dient als Vorbild für die im Herbst 2023 eingeführte Bewilligungspraxis im Kanton St. Gallen, die ähnliche Projekte künftig erleichtern soll.

Eine neue PV-Anlage wird gebraucht

Seit 2017 wollte Karl Büchler, der Besitzer des Hauses in Fürschwendi, seine in die Jahre gekommene Solarthermie-Anlage gegen eine grössere und leistungsfähigere PV-Anlage ersetzen. Schliesslich gab es inzwischen unter anderem wegen einer Luft-Wasser-Wärmepumpe und einem E-Auto einen höheren Bedarf an Solarenergie. Die alte Anlage war für jedermann sichtbar auf dem Dach installiert. So lag der Gedanke nahe, dass die Genehmigung für eine neue Anlage kein Problem sei. Weit gefehlt! Der Denkmalschutz sah dies anders. Daraus  ergaben sich etliche Herausforderungen rund um die Genehmigung. Der Weiler Fürschwendi gehört zu den schützenswerten Ortsbildern der Schweiz von nationaler Bedeutung. Das bedeutet, dass zum Beispiel bei notwendigen Renovierungen unbedingt traditionelle Materialien zu verwenden sind, so auch für die Dachrenovierung.

Vorherbild vom denkmalgeschützten Haus in Fürschwendi

vorher

Nachherbild vom denkmalgeschützten Gebäude in Fürschwendi

nachher

Einwände des Denkmalschutzes

Die alte Solaranlage war eine Aufdachanlage für Solarthermie. Eine neue, grössere PV-Anlage hätte die Optik des Daches aus grauen Eternitschindeln massgeblich geprägt und wäre ein ersichtlicher Fremdkörper gewesen. Erste Bauanträge für eine neue Dach-Solaranlage wurden daher seitens des Denkmalschutzes abgelehnt, da diese zu sehr in das historische Erscheinungsbild des denkmalgeschützten Ensembles eingegriffen hätte. “Zuerst passte die Farbe nicht, dann die Grösse der geplanten PV-Anlage. Es war schwierig, mit dem Heimatschutz einen Kompromiss zu finden.” sagt Karl Büchler in einem Beitrag von Schweiz aktuell im SRF.

 

Erst eine kantonale Gesetzesänderung zum Denkmalschutz im Jahr 2022 ermöglichte einen Fortschritt bei den Genehmigungen. Gemäss der neuen Bewilligungspraxis werden die schützenswerten Dachlandschaften im Kanton St. Gallen in einem Ampelsystem in Rot, Orange und Grün gegliedert. Der Weiler Fürschwendi liegt in einem orangen Bereich und gehört somit zu den Dachlandschaften mit hohem Wert. Hier sind auf dieser Basis Dachanlagen zukünftig möglich, allerdings hat der Denkmalschutz weiterhin ein Mitspracherecht.

 

Im Jahr 2023 stellte Karl Büchler erneut einen Antrag zur Genehmigung einer Solaranlage. Dieser wurde zwar erneut abgelehnt. Der Denkmalschutz liess jedoch offen, den Antrag erneut zu prüfen, wenn es eine kompatible Lösung gäbe. Bei dieser soll sich die PV-Anlage harmonisch besser in die Optik der historischen Dächer einfügen.

Die Lösung

Diese Herausforderung nahm Karl Streule, Geschäftsführer der Streule+Alder AG, an. Er hatte das Projekt nicht nur zusammen mit der Bauherrschaft geplant. Er war auch von Anfang an in die Verhandlungen mit dem Denkmalschutz einbezogen. Er kannte die Argumente und Vorbehalte. Daher wandte er sich an seine Partnerfirma Megasol. Mit ihr arbeitete er bereits seit Jahren erfolgreich zusammen und wusste aus dieser Erfahrung, dass er dort neben den passenden Module für seine Kundschaft auch ideale partnerschaftliche Begleitung auf der Suche nach einer Lösung finden würde.

Karl Streule von der Streule + Stalder AG

„Der Denkmalschutz war skeptisch gegenüber der Installation einer Photovoltaikanlage auf einem denkmalgeschützten Gebäude“, erklärt Karl Streule, Geschäftsführer der Streule+Adler AG. „Doch die massgeschneiderten, blendfreien Module von Megasol konnten schlussendlich überzeugen. Sie fügen sich harmonisch in das historische Gesamtbild ein.“

Mit seinen Ansprechpersonen konnte er die Anforderungen des Denkmalschutzes diskutieren und eine Lösung für die Umsetzung suchen. Schliesslich verfügte die Megasol über entsprechende Erfahrungen, denn in den vergangenen Jahren wurden schon auf etlichen historischen Gebäuden Solardächer der Megasol installiert. Im Fall des Hauses in Fürschwendi erwies sich die Indach-Solaranlage LEVEL als Lösung.

LEVEL überzeugt den Denkmalschutz

Damit sich die Module der LEVEL Indach-Solaranlage in “Full Black” besser an die mattgrauen Eternitschindeln anpassten, wurden sie in einem speziellen Verfahren mattiert. Damit waren sie als “ZeroReflect” nicht nur reflektions- und blendarm, sondern der dunkle, matte Grauton nahm die optische Charakteristik des Eternit-Schindeldaches auf und entsprach den denkmalpflegerischen Anforderungen. Damit die zuständigen Personen in der Gemeinde und im Denkmalschutz dies prüfen konnten, präsentierte ihnen Karl Streule die Muster persönlich und überzeugte damit. Die Installation in Fürschwendi diente auch als Vorzeigeprojekt für die neu eingeführte Bewilligungspraxis im Kanton St. Gallen und konnte durch eine harmonische Integration überzeugen.

Installation der PV-Anlage

Kurz danach begannen die Installationsarbeiten auf dem nach Südosten ausgerichteten Teil des Daches. Auf einer Fläche von rund 97 m² wurde die kleine, alte Anlage demontiert. Zusätzlich wurde ein Teil der Eternitschindeln abgetragen. Auf dieser Fläche wurde das Dach mit der LEVEL Indach-Solaranlage eingedeckt. Auf dem oberen Bereich des Daches wurden bei einer Dachneigung von 40° auf einer Fläche von rund 69 m² insgesamt 40 PV-Module installiert, darunter auf einer Neigung von 35° auf einer Fläche von rund 28 m² 16 weitere PV-Module. Die insgesamt 56 Module wurden noch mit vier Absturzsicherungen und einem abschliessenden Schneefang auf der Gesamtlänge der Anlage ergänzt. Die gesamte Ertragsprognose der Anlage beläuft sich auf 16'928 kWh. Die Installation selbst erfolgte zügig: Haltehaken und Auflageplatten wurden auf der Lattung montiert, die Dichtungsschienen verschraubt und die Module eingeschoben. Erfahrene Installateure können auf diese Weise 10 m² pro Personenstunde verbauen.

Technische Daten der Solaranlage

 

  • Installierte Modulleistung: 19,04 kWp
  • Modultyp: LEVEL Solardach mit „ZeroReflect“-Technologie
  • Anzahl der Module: 56 Glas-Glas-Module, speziell mattiert für blend- und reflektionsarme Oberflächen
  • Gesamtdachfläche der PV-Anlage: 96,65 m²
  • Ertragsprognose: 16'928 kWh/Jahr
  • Brandschutz: Broof (t1) gemäss DIN EN 13501-5
  • Hagelschutzklasse: Klasse 5 (50 mm Korngrösse)
  • Zusätzliche Elemente: Vier Absturzsicherungen und ein Schneefang zur Absicherung
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Die Photovoltaikanlage konnte harmonisch in das historische Ensemble integriert werden und setzt dabei neue Massstäbe für denkmalgeschützte Gebäude, die nachhaltigen Strom erzeugen sollen. Wir bei Megasol bieten massgeschneiderte Lösungen für historische Gebäude, die höchsten ästhetischen und technischen Anforderungen gerecht werden. Kontaktieren Sie uns – gemeinsam finden wir die perfekte Lösung für Ihr Objekt.