Brandschutz bei Photovoltaikanlagen: Was für die Sicherheit entscheidend ist
Brände durch Solaranlagen sind selten. Mit geprüften Komponenten lassen sie sich nahezu ausschliessen. Megasol setzt von der Materialwahl bis zur Systemprüfung auf höchste Standards im Brandschutz.

Brandschutztest bei MPA Dresden: Die Solarmodule werden beim Brandschutztest gezielt von oben beflammt.
Ein Kabelbrand im Dachstock: Dieses Bild haben viele vor Augen, wenn sie an Photovoltaik und Feuer denken. Doch wie real ist diese Gefahr wirklich? Studien und Praxis zeigen ein klares Bild: Weniger als eine von 20'000 Solaranlagen ist jemals von einem Brand betroffen (Fraunhofer ISE, 2013). Die Wahrscheinlichkeit ist damit geringer als bei vielen anderen elektrischen Geräten im Haushalt. Das Brandrisiko ist nicht höher als bei anderen elektrischen Installationen. Wer bei Material, Planung und Ausführung einer Solaranlage auf Qualität achtet, reduziert das ohnehin geringe Risiko nochmals deutlich.
Modulaufbau macht den Unterschied
Der Brandschutz beginnt bei Megasol bereits bei der Konstruktion der Module: Alle Solarmodule werden ausschliesslich in Glas-Glas-Bauweise gefertigt: Die im Prinzip brennbaren Solarzellen sind zwischen zwei nicht brennbaren Glasschichten eingebettet. Damit erfüllen die Module dieselben Schutzvorgaben wie andere geprüfte Dach- und Fassadenbauteile und dürfen auf Flach- oder Steildächern ohne zusätzliche Brandschutzmassnahmen installiert werden.
Besonders hohe Sicherheitsstandards erreichen die Indach-Module von Megasol – etwa die Produktreihe NICER X. Anders als bei Aufdach-Anlagen ersetzen sie die klassische Dacheindeckung vollständig. Die Module übernehmen also gleichzeitig die Funktion der äusseren Dachhaut inklusive Schutz vor äusseren Einflüssen wie Feuer oder Blitzeinschlägen. Weil bei Indachsystemen die zusätzliche Ziegelschicht entfällt, ist der Nachweis hoher Brandschutzklassen hier besonders wichtig.

«Megasol achtet bei der Materialwahl auf Brandschutz und prüft die ganzen Systeme.»
Patrick Frei-Frauchiger, Leiter Qualitätsmanagement / Bereichsleiter Zertifizierungen
Sicherheit geht über die einzelnen Komponenten hinaus
Sämtliche Solarmodule von Megasol und die dazugehörigen Montage-Komponenten werden regelmässig von unabhängigen Laboren geprüft und zertifiziert – jeweils individuell für die Produktreihe und ihren geplanten Einsatzbereich als Indach-, Aufdach- oder Fassadenlösung. Entscheidend ist dabei, wie das gesamte System auf unterschiedliche Brandereignisse reagiert. Diese Systemtests liefern belastbare Aussagen zum Verhalten im Ernstfall und gehen weit über die Prüfung einzelner Komponenten hinaus.
Die Brandschutzprüfung unserer Solarmodule und Montagesysteme erfolgt gemäss den relevanten europäischen und nationalen Normen. Sie gewährleistet ein hohes Schutzniveau, unabhängig vom Einsatzort, dem Montagesystem und der Einbauart. Die folgende Textbox gibt einen Überblick über die Normen und Brandschutzklassen, welche durch Tests und Prüfungen von Megasol Systemen bisher erreicht bzw. erfüllt wurden.
- DIN EN 13823 (SBI-Test): Prüfung des Brandverhaltens von Baustoffen
- CEN/TS 1187: Prüfverfahren für Bedachungen bei Brandeinwirkung von aussen
- DIN EN 13501-5: Klassifizierung der Widerstandsfähigkeit von Bedachungen gegen Brandüberschlag
- DIN EN 13501-1: Einordnung des Brandverhaltens von Bauprodukten
- DIN EN 13501-5: Einordnung der Widerstandsfähigkeit von Dächern (z. B. BROOF(t1))
- UNI 9177: Italienische Klassifizierung für Baustoffe
- DIN 4102-1: Nationale Einstufung in Deutschland
- B - s1, d0 (nach EN 13501-1): sehr geringes Brandverhalten, kaum Rauch, keine brennenden Tropfen
- Klasse E (nach EN 13501-1): grundlegender Brandschutz
- BROOF(t1): höchster Schutz gegen Flugfeuer und strahlende Wärme (nach EN 13501-5)
- «Harte Bedachung» (nach DIN EN 13501-5): erfüllt Anforderungen für Bedachungen mit hoher Widerstandsfähigkeit
- Class 1 oder 2 (nach UNI 9177): italienische Klassifizierung
- B1 (nach DIN 4102-1): schwer entflammbar
Planung und Installation entscheidend für den Brandschutz
Hochwertige, zertifizierte Komponenten – wie sie Megasol anbietet – stellen kaum ein Brandrisiko bei Photovoltaikanlagen dar. Entscheidender für die Sicherheit sind eine fachgerechte Planung und eine sauber ausgeführte Installation. Die häufigsten Ursachen für Brandereignisse von Solaranlagen sind:
- in der Planungsphase falsch dimensionierte Komponenten,
- fehlerhafte oder minderwertige Steckverbindungen und Verkabelungen,
- unsachgemässe Installationen mit nicht aufeinander abgestimmten Bauteilen.
Wer von Anfang an auf geprüfte Komponenten und ein erfahrenes Fachunternehmen setzt, vermeidet diese Risiken zuverlässig. Megasol liefert zu jedem Modul auch die passenden Kabel mit und unterstützt Fachplanende gezielt – insbesondere bei komplexen Projekten oder spezifischen Fragen zum Brandschutz.
Zusätzlicher Schutz durch nicht brennbare Dämmung
Unabhängig von der Montageart – ob Aufdach- oder Indach-System – kann die Wahl des richtigen Dämmmaterials den Feuerschutz zusätzlich erhöhen. Megasol bietet mit dem «Premium Dach» eine Lösung, bei der eine leistungsstarke Indach-Solaranlage mit dem nicht brennbaren Dämmstoff ISORIGID der Firma ISOVER kombiniert wird.
ISORIGID-Dämmplatten bestehen zu 80 Prozent aus rezykliertem Glas, werden in der Schweiz hergestellt und sind von Natur aus nicht brennbar – ganz ohne Zusatz von Flammschutzmitteln. ISORIGID verbessert auch den Sommer- und Winterschutz sowie die Schalldämmung des Gebäudes und bietet damit einen Mehrwert für Sicherheit und Wohnkomfort zugleich.
Die Feuerwehr unterstützen
Auch über die erwähnten Vorkehrungen hinaus lässt sich der Brandschutz weiter erhöhen. Mit einfachen Massnahmen kann im Ernstfall verhindert werden, dass ein Feuer grössere Schäden am Gebäude verursacht oder dass Rettungskräfte behindert werden.
Eine regelmässige, fachgerechte Wartung der Photovoltaikanlage gehört dabei ebenso dazu wie klare Hinweise für die Feuerwehr. Dazu gehört beispielsweise ein Aufkleber, der signalisiert, dass auf dem Gebäude eine Solaranlage installiert ist – insbesondere, wenn diese nicht auf den ersten Blick erkennbar ist.
Ein zusätzlicher Feuerwehrschalter, mit dem sich die Anlage spannungsfrei schalten lässt, erhöht die Sicherheit für Einsatzkräfte erheblich. Bestehende Anlagen lassen sich in der Regel problemlos nachrüsten. Hilfreich ist zudem ein Lageplan, der zeigt, wo sich die PV-Module, Hauptleitungen und Wechselrichter befinden. Dieser Plan sollte ausserhalb des Gebäudes zugänglich aufbewahrt werden, damit er im Notfall sofort verfügbar ist.
Wir haben für den Inhalt dieses Artikels grosse Sorgfalt angewendet. Trotzdem können wir Fehler nicht ausschliessen. Die Gültigkeit des Inhalts beschränkt sich auf den Zeitpunkt der Veröffentlichung. Der Brandschutz ist immer Gebäude basiert zu prüfen und einzelne Anforderungen können vom Standard abweichen, deshalb obliegt die Entscheidungsgewalt letztlich bei den kantonalen Gebäudeversicherern (CH) oder den Behörden des relevanten Staates.